Die Handpan-Aufnahmetechnik

Die Handpan-Aufnahmetechnik


Um saubere Handpanaufnahmen zu machen, ist es hilfreich eine entsprechende Technik am Start zu haben.
Bezugnehmend auf meine Erfahrungen, stelle ich Euch hier meine Technik vor, mit der ich die Musikaufnahmen gemacht habe.

Wer Fragen hat, kann mich gerne kontaktieren.

Digitalrecorder

Aktuell arbeite ich mit einem Zoom H5, würde mir mittlerweile jedoch eher ein Tascam (DR-40X) holen, da die Bedienung des Zoom nicht so der Knaller ist. (Der Menü- und Navigationsknopf ist ein Kombiknopf, d.h. wenn man zum Drücken bestätigt rutscht man oft auch gleich in den nächsten Menüpunkt). Weiterhin bietet Tascam etwas mehr für das gleiche oder ähnliches Geld – z.B. integrierte Effekte, was ganz hilfreich ist, wenn man die Aufnahmen nicht nachbearbeiten möchte. Das Zoom wiederum hat den Vorteil, dass man auch andere Mikrofonköpfe im Zubehör bekommt (so man mit den integrierten Mikros arbeiten möchte)

Auch wenn ich i.d.R. ein Freund von „echten“ Knöpfen bin: beim Zoom lässt sich der Pegel nicht so gut kontrollieren, da es zwei getrennte Knöpfe sind, die mit der Zeit sogar kratzen können. Das Tascam hat zwar nur Tiptasten, die sind aber dahingehend unanfällig und immer symmetrisch in der Aussteuerung.
Die Klangqualität ist bei den preisgleichen Konkurrenten Zoom und Tascam vergleichbar gut.

Für mich wichtige Punkte bei der Auswahl des Digitalrekorders:

  • 2 XLR Buchsen für externe Mikrofone (mit zuschaltbarer Phantomspeisung)
  • 4-Kanal Rekorder (ist der Fall, wenn es integrierte Mikros UND externe Mikros / Line-In anbietet)
  • USB Anschluss
    • der auch zur Stromversorgung genutzt werden kann
    • mit dem man den Digitalrekorder auch als Audiointerface für den Computer nutzen kann.
  • Line-In Eingang um zB ein Metronom oder eine externe Quelle einzuspielen (Smartphone)
    So kann man zB auch eine weitere Handpanspur mit sich selbst aufnehmen – zB eine Rhythmus-Spur und eine Melodiespur.

Die integrierten Mikros des Digitalrekorders

Für das „Heimstudio“ nutze ich diese nicht mehr: sie rauschen sehr viel mehr und der Frequenzganz ist nicht ideal. Ebenso lassen sich die integrierten Mikros nicht im passenden Abstand platzieren.
Wenn man jedoch mal unterwegs ist, sind die integrierten Mikrofone allemal besser, als mit dem Handy aufgenommen. Letzteres habe ich auch schon versucht: taugt gar nix…

USB Sound Interface

Nur ergänzend erwähne ich hier das USB Sound Interface für den Computer, denn für die meisten wird wohl ein Digitalrekorder die bessere Wahl sein, denn auch dieser ist ja als Audiointerface nutzbar. In der Kompaktheit und Flexibilität ist der Rekorder ohnehin konkurrenzlos – schließlich sind sogar die Mikros dabei.

Wer jedoch ausschließlich direkt mit dem Computer aufnehmen wird und auf die Mobilität komplett verzichten kann / möchte, kann durchaus auch ein solches Soundinterface benutzen. Dieses ist sinnvoll, wenn man ohnehin mit einer Musiksoftware (DAW = Digital Audio Workstation) weiterarbeitet. Vorteil gegenüber der integrierten Soundkarte des PC ist, dass dieses Interface eine extrem kurze Verzögerungszeit hat. D.h. wenn ich beispielsweise ein Keyboard benutze, gibt es vom Anschlag der Taste bis zum hörbaren Ton kaum eine Verzögerung (die sog. Latenz). Ebenso sind die Mikrofoneingänge idR besser, als bei digitalen Rekordern.

Ich habe das Motu M4 in Verwendung und bin damit sehr zufrieden. Es hat mehrere Eingänge und Ausgänge, sodass ich damit recht flexibel bin. Die Softwaretreiber sind sehr gut.
Natürlich gibt es noch noch einige andere Hersteller, mir hat das Motu jedoch am besten gefallen – auh weil es 4 Aussteuerungsanzeigen hat.


Mikrofone

Ich benutze aktuell die Oktava MK 012-01 MSP2 Black Pair. Dabei handelte es sich um ein Set mit zwei Mikrofonen, welche leider nur noch schwer erhältlich sind. Ich bin sehr zufrieden damit und kann sie für Handpanaufnahmen empfehlen, so man diese noch bekommt.

Als Alternative werden die Rode NT-5 Matched Pair Mikrofone empfohlen (Stand Okt. 2022) – Erfahrungen habe ich damit jedoch nicht.

Mikrofonkabel habe ich diese:
the sssnake SM6BK Mikrokabel (ca. 6€/Stck) (5m)
Billigere würde ich nicht nehmen, das kann man wirklich hören.

Ein Poppschutz (oder „Windscreen“) ist kein Muss, da er auch etwas die Höhen schluckt. Aber legt Euch sowas mal hin – doof ist, wenn man diesen braucht, aber nicht hat.


Absorber, Dämpfer

Zu den Mikrofonen empfehle ich Trittschallfilter (oder auch Schockabsorber, Dämpfer, o.ä.).
Anfangs habe ich Aufnahmen ohne diese gemacht, aber festellen müssen, dass ich tieffrequente Störungen auf der Aufnahme hatte. Im Falle der Handpan ist das nicht so problematisch, da ich da meist ab ca. 80Hz und darunter wegfiltere. Aber insbesonder bei „weichen Böden“, also Holzfachwerk, oder ähnlichen Konstruktionen, breiten sich die tiefen Frequenzen vom Schlag auf die Handpan über den Ständer, den Boden auf die Mikrofoen hörbar aus. Ja – auch wenn man die Handpan mit den Fingern spielt – es überträgt sich. Wer Betonböden hat, braucht sich da vielleicht weniger Gedanken machen, aber schaden tut es definitiv nicht, da man ja zB auch mal an den Mikroständer kommen kann, was heftige Bassschläge verursacht.

Aktuell habe ich welche von Shure (Shure A53 M Shockhalterung). Aber sicherlich könnt Ihr da auch andere nehmen. Achtet nur auf den Mikrofondurchmesser.


Mikrofonständer

Anfangs hatte ich pro Mikro einen Ständer – das wurde aber recht lästig. Da die Mikroabstände und Winkel sowieso immer gleich bleiben sollten, habe ich auf einen Mikroständer reduziert und beide Mikros auf einer Schiene platziert. Diese Schiene kommt dann an den Mikroständer.

Mikroständer:

Ein recht günstiger und hinreichend guter Galgen-Mikro-Ständer: der K&M 259. Dieser hat einen verlängerbaren Galgen und ist etwas robuster, als der Günstigste. Zu billig heisst meist: die Stellschrauben taugen und halten nichts. Vor allem mit der Stereo Schiene wirds sonst wackelig.

Stereo-Schiene:

Idealerweise sollte man die Mikros bis 70cm auseinander platzieren können. Ich benutze die K&M 23560 Stereo Bar, welche leider recht schwer ist. Ich habe keine leichtere mit diesen Abmessungen gefunden. Bastler können sich auch eine Aluprofilschiene im Baumarkt holen und entsprechend bearbeiten.


Shop Link

Hier verlinke ich Euch die Teile bei Thomann, da ich mit denen wirklich gute Erfahrungen gemacht habe. Dennoch empfehle ich auch RockShop (ist bei mir um die Ecke) da ich auch da gute Beratung bekomme und direkt hinfahren kann. Von Mensch zu Mensch lassen sich viele Dinge sehr viel leichter klären…

Ich verlinke hier bewusst nicht zu Amazon, da ich vor allem die lokalen Händler (oder zumindest die mit guter Beratung) unterstützen möchte. Amazon ist bei mir auf der „GehtNicht“ Liste 😉 .

Links zu Rockshop und Thomann:

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